Geschichte
"Die Qualität bleibt lange nachdem der Preis vergessen ist.", Sir Henry Royce, britischer Autobauer
Die Premiere
Die Weltpremiere der neuen SL-Baureihe R129 war eine der Hauptattraktionen des Genfer Automobil-Salons im März 1989. Mit den Vorgängermodellen der Baureihe R107 wiesen die vollkommen neu konstruierten Typen 300 SL, 300 SL-24 und 500 SL außer der Gesamtkonzeption praktisch keine Gemeinsamkeiten auf. Ausgeprägte Verbesserungen gegenüber den Vorgängermodellen konnten hinsichtlich der passiven Sicherheit erzielt werden. Das Fehlen eines Dachverbandes hatte eine von den geschlossenen Varianten grundlegend abweichende Karosseriestruktur und damit intensive Entwicklungsarbeiten erfordert. Die angestrebte Formstabilität der Fahrgastzelle konnte im Zusammenwirken verschiedener Strukturelemente erzielt werden.
Die Sicherheit
Einen integralen Bestandteil des Sicherheitskonzepts stellte der automatische Überrollbügel dar, der erstmals im Automobilbau realisiert wurde und die Aufgabe hatte, im Falle eines Überschlags den Überlebensraum der Fahrgäste zu sichern. Bei einem drohenden Überschlag wurde der Überrollbügel binnen 0,3 Sekunden sensorgesteuert elektromagnetisch ausgelöst. Zusätzlich konnte der Bügel auch auf Wunsch des Fahrers aufgestellt werden. Das Hardtop bestand nun aus Leichtmetall und war dadurch gegenüber dem Hardtop des Vorgängermodells trotz größerer Fensterflächen 10 kg leichter. Insgesamt konnte man durch Leichtbau eine Verringerung des Rohbaugewichts erreichen, das mit 405 kg trotz verbesserter Struktursicherheit nur 20 kg über dem des Vorgängermodells lag. Einen weiteren Kernpunkt des SL-spezifischen Insassenschutzes stellten die neu entwickelten Integralsitze dar, die aufgrund ihrer tragenden Struktur mit hoher Quersteifigkeit bei einem Seitenaufprall erhöhten Schutz gewährten. Das tragende Sitzgestell, das aus fünf Magnesium-Druckgußteilen hoher Festigkeit bestand, ermöglichte es außerdem, das Gurtsystem mit Gurtstraffer, die Gurthöhenverstellung mit gekoppelter Kopfstützenverstellung sowie die vollektrischen Verstellfunktionen in den Sitz zu integrieren.
Die Ausstattung
Besonders hohen Komfort bot das elektrohydraulische Verdeck, mit dem der R129 serienmäßig ausgestattet war. Das Verdeck konnte innerhalb von 30 Sekunden geöffnet und im Verdeckkasten abgelegt oder aus dem Verdeckkasten herausgeholt und geschlossen werden. Gleichzeitig wurden die Seitenscheiben und der Überrollbügel abgesenkt und anschließend wieder in die Ausgangsstellung zurückgeführt. Eine weitere Innovation, die erstmals für die SL-Baureihe 129 zur Verfügung stand, war das sogenannte “Windschott”. Das Windschott bestand aus einem eingerahmten luftdurchlässigen Gitter, das sich mit wenigen Handgriffen am Überrollbügel befestigen ließ und in aufgestelltem Zustand den Fahrkomfort bei geöffnetem Verdeck deutlich erhöhte, indem es Windgeräusche und Zugluft auf ein Minimum reduzierte.
Hinsichtlich seiner technischen Ausstattung stellte der SL eine Kombination aus bewährten und neu entwickelten Komponenten dar. Das Fahrwerk entsprach prinzipiell der von den Limousinen der Baureihen 201 und 124 bekannten Konstruktion.
Auf Wunsch war außerdem ein neu entwickeltes Zusatzsystem lieferbar, das drei Teilsysteme miteinander kombinierte. Die Niveaueinstellung und -
regulierung an Vorder- und Hinterachse hatte die Aufgabe, das Fahrzeugniveau bei laufendem Motor immer konstant zu halten. Mit der automatischen geschwindigkeitsabhängigen Niveauverstellung wurde je nach momentaner Geschwindigkeit das Fahrzeugniveau abgesenkt oder angehoben. Die dritte Komponente, das “Adaptive Dämpfungs-System” ADS, ermöglichte es durch verstellbare Stoßdämpfer und eine komplexe elektronische Steuerung, die Dämpfung vollautomatisch innerhalb von Sekundenbruchteilen bedarfsgerecht an den jeweiligen, von fünf Sensoren ermittelten Fahrzustand anzupassen.
Ihrem sportlichen Anspruch entsprechend, wurden alle Modelle der Baureihe 129 serienmäßig mit 16 Zoll-Leichtmetallrädern im 15-Loch-Design und Breitreifen der Dimension 225/55 ZR 16 ausgerüstet. Die im Vergleich zu den Vorgängermodellen größeren Räder gestatteten den Einbau großzügig dimensionierter Bremsen, die den verbesserten Fahrleistungen des neuen SL angemessen waren. Ein Novum stellten die vorderen Festsattel-Scheibenbremsen dar, die vier Kolben mit paarweise unterschiedlichem Durchmesser aufwiesen. Diese erstmals bei einem Mercedes-Benz Pkw verwendete Konstruktion gewährleistete gleichmäßigen Verschleiß der Bremsbeläge und bessere Ausnutzung des Belagvolumens. Bei allen drei Modellen gehörte das Anti-Blockier-System ABS zum serienmäßigen Lieferumfang.
Die Motorenpalette
Auch in der Motorenpalette fand sich Bekanntes mit Neuem kombiniert. Alle drei Aggregate des ursprünglichen Modellprogramms wurden serienmäßig mit geregelter katalytischer Abgasreinigungsanlage ausgerüstet. Der 3,0-l-Sechszylindermotor des 300 SL hatte sich seit Jahren nicht nur im Vorgängermodell, sondern auch in den Limousinen der Baureihen 124 und 126 bewährt und kam im neuen SL nun in einer überarbeiteten Version zum Einsatz. Die wichtigsten Verbesserungsmaßnahmen bestanden in einer Umgestaltung des Brennraums, wodurch die Rohemission der unverbrannten Kohlenwasserstoffe reduziert werden konnte, und in einer Änderung der Abgasreinigungsanlage. Durch Wegfall des motornahen, thermisch hoch beanspruchten Vorkatalysators sowie den vergrößerten Querschnitt der Abgasrohre und des nun zweiflutig ausgebildeten Katalysators konnte die Nennleistung des M103 von 180 PS auf 190 PS gesteigert werden. Eine Neukonstruktion stellte der 3,0-l-Vierventilmotor des 300 SL-24 dar, der aus dem M103 entwickelt wurde und in den Triebwerkteilen weitgehend seinem Zweiventil-Pendant entsprach. Neu waren der Vierventil-Zylinderkopf und die erstmals bei Mercedes-Benz eingesetzte kennfeldgesteuerte Verstellung der Einlaßnockenwelle. In Verbindung mit einer höheren Verdichtung und einer elektronischen Zündanlage mit Antiklopfregelung ergab sich für den Vierventiler M104 eine gegenüber dem M103 um 40 PS gesteigerte Leistungsausbeute.
Für besonderes Aufsehen auf dem Genfer Salon sorgte der 500 SL, der als Topmodell der neuen SL-Baureihe mit einem 326 PS starken 5,0-l-V8-Vierventilmotor ausgerüstet war und damit den leistungsstärksten Mercedes-Benz Serien-Pkw darstellte. Konstruktiv basierte der V8-Vierventiler M119 auf dem seit über zehn Jahren bewährten 5,0-l-Leichtmetallmotor M117. Im Hinblick auf die höheren Leistungswerte hatte man weitgehende Modifikationen an Kurbelgehäuse, Kurbelwelle und Pleuelstangen vorgenommen. Eine Neukonstruktion stellten die beiden Vierventil-Zylinderköpfe dar, die wie der Sechszylinder über verstellbare Einlaßnockenwellen verfügten. Ausschlaggebend für den Zugewinn an Leistung und Drehmoment waren neben der Umstellung auf Vierventil-Technik die Anti-Klopfregelung, sowie die Änderungen an der Abgasreinigungsanlage: Wie die beiden Sechszylinder-Aggregate hatte auch der Vierventil-V8 unter Wegfall des Vorkatalysators einen zweiflutigen Katalysator mit größerem Querschnitt erhalten.
Die Produktion der neuen SL-Modelle erfolgte nicht, wie bei den Vorgängern, in Sindelfingen, sondern war aus Kapazitätsgründen nach Bremen verlegt worden; dort lief noch im März 1989 die Hauptserienfertigung an.
Der Zwölfzylinder
Ab Oktober 1992, dreieinhalb Jahre nach seiner Präsentation in Genf, war der SL auch mit dem rund 400 PS starken 6,0-l-V12-Motor lieferbar, der sich bereits in den Limousinen und Coupés der Baureihe W140 bewährt hatte. Zur weiteren Verringerung der Schadstoff-Emissionen wurde die Einspritzanlage modifiziert und auf die Gemischanreicherung bei Vollast verzichtet. Der leistungsstärkste Motor des Pkw-Verkaufsprogramms mobilisierte damit “nur noch” 394 PS, 14 PS weniger als die ursprüngliche Ausführung. Das neue Topmodell der Baureihe war serienmäßig mit einer ganzen Reihe von Extras ausgestattet, die beim 500 SL nur gegen Aufpreis erhältlich waren. Neben dem adaptiven Dämpfungs-System mit Niveau-Regulierung an Vorder- und Hinterachse umfaßte die Grundausstattung u. a. Tempomat, automatisch abblendbaren Innenspiegel, Scheinwerferreinigungsanlage, Klimatisierungsautomatik, Lederpolsterung und Sitzheizung. Äußerlich konnte der 600 SL nur am Typenschild und zwei “V12”-Emblemen, die im Bereich der Luftaustrittsöffnungen hinter den vorderen Radausschnitten angebracht waren, unterschieden werden.
Mit dem Erscheinen des neuen Topmodells präsentierte sich auch der 500 SL leicht überarbeitet. Die seither verwendete Ausführung des V8-Vierventilers mit Bosch KE-Jetronic wurde durch den “Einheitsdeckmotor” ersetzt, der bereits im 500 E und in den Limousinen und Coupés der S-Klasse zum Einsatz kam. Charakteristische Merkmale des neuen Motors waren das geänderte Kurbelgehäuse und die elektronische Einspritzanlage Bosch LH-Jetronic mit Luftmassenmessung. Wie beim V12-Motor hatte man zur Verringerung der Schadstoff-Emissionen auch hier auf die Vollastanreicherung verzichtet, eine Maßnahme, die nicht nur den SL, sondern auch alle anderen Pkw-Typen mit V12- und V8-Aggregaten betraf. Im Falle des 5,0-l-Motors bedeutete dies eine Leistungseinbuße von 6 PS.
Die neuen Namen
Im Juni 1993 wurden auch die Typenbezeichnungen der SL-Modelle dem neuen Nomenklatur-System angepaßt, das anläßlich der Präsentation der C-Klasse W202 eingeführt wurde. Das legendäre und traditionsreiche Buchstabenkürzel “SL” war nun der dreistelligen Zahl vorangestellt. Gleichzeitig gab es aber auch technische Änderungen zu verzeichnen: Beide Sechszylindermodelle erhielten neue Motoren; die Zweiventil- und Vierventil-Variante des bewährten 3,0-l-Aggregats wurden durch zwei Vierventiler mit 2,8 l und 3,2 l Hubraum ersetzt.
Der 2,8-ltr-Motor des SL 280 kam seit Oktober 1992 in der Baureihe 124 und der S-Klasse-Limousine 300 SE 2.8 zum Einsatz und übertraf den hubraumstärkeren Zweiventiler aus der Typenfamilie M103 hinsichtlich Leistung und Drehmoment, ohne einen höheren Kraftstoffverbrauch aufzuweisen. Beim 3,2-ltr-Aggregat des SL 320, das sich bereits seit März 1991 in den S-Klasse-Modellen 300 SE und 300 SEL bewährt hatte, war die Nennleistung im Vergleich zum seitherigen Vierventiler zwar gleich geblieben, wurde aber 900 U/min früher erreicht; das Drehmomentmaximum lag deutlich höher und war ebenfalls zu niedrigeren Drehzahlen verschoben. Der SL 280 war als einziger Typ der Baureihe noch mit 5-Gang-Schaltgetriebe lieferbar, alle anderen Modelle wurden serienmäßig mit Automatikgetriebe bestückt.
Die erste Modellpflege
Zur Frankfurter IAA im September 1995 präsentierten sich die SL-Modelle optisch und technisch aktualisiert. Die modellgepflegten Varianten zeichneten sich durch ein verändertes Karosseriedesign, eine erweiterte Serienausstattung und neuerer Technik aus. Das Karosseriedesign wurde nur geringfügig modifiziert. Neugestaltete Front- und Heckstoßfänger, farblose Deckgläser an den vorderen Blinkleuchten und der dezent veränderte Kühlergrill mit nurmehr sechs Lamellen ließen den SL noch dynamischer erscheinen. Die Seitenwandverkleidungen waren, wie auch die Stoßfänger, nicht mehr in Kontrastfarbe, sondern in Wagenfarbe lackiert und wiesen geänderte Entlüftungsöffnungen auf. Weitere Neuerungen waren die einheitlich rot erscheinenden bichromatischen Heckleuchten und neue Leichtmetallräder im 12-Loch-Design, mit denen alle SL-Typen serienmäßig ausgestattet wurden. Auf Wunsch stand außerdem ein Glasdach mit Sonnenrollo zur Verfügung, das anstelle des üblichen Aluminium-Hardtops montiert werden konnte. Im Innenraum wurden Türverkleidungen, Lenkrad und Sitzdesign modifiziert.
Scheinwerfer mit Xenon-Gasentladungslampen, die wenige Monate zuvor erstmals in der neuen E-Klasse W210 vorgestellt worden waren, waren nun auch im R129 lieferbar. Gegenüber herkömmlichen Halogen-Scheinwerfern erreichen die neuen Xenonlampen die doppelte Lichtstärke und sorgen damit für eine bessere und hellere Ausleuchtung der Fahrbahn. Weitere technische Verbesserungen betrafen die Motoren und das Getriebe der Typen SL 500 und SL 600. Bei beiden Modellen kam ab September 1995 ein völlig neu entwickeltes 5-Gang-Automatikgetriebe mit Wandler-Überbrückungskupplung zum Einsatz, das das seitherige Getriebe mit hydraulischer Steuerung ablöste. Kernstück ist eine elektronische Getriebesteuerung, die das Schaltverhalten schnell und selbsttätig jeder Fahrsituation anpaßt und mit der elektronischen Motorsteuerung in permanentem Datenaustausch steht. Die Motoren wurden zur weiteren Senkung des Kraftstoffverbrauchs und der Schadstoff-Emissionen nochmals überarbeitet. Der 5,0-l-V8-Motor erhielt zu diesem Zweck eine modifizierte Kurbelwelle, eine optimierte Ventilsteuerung, gewichtserleichterte Kolben, Einzelzündspulen für jeden Zylinder sowie eine verbesserte elektronische Motorsteuerung. Die konstruktiven Änderungen am V12-Motor fielen weniger umfangreich aus und betrafen lediglich die Zündspulenanordnung und die elektronische Motorsteuerung.
Ebenfalls ab September 1995 stand für beide Modelle das “Elektronische Fahrstabilitäts-Programm” ESP zur Verfügung, das den Fahrer bei Fahrfehlern unterstützt, indem es sensorgesteuert durch gezielten Bremseingriff dem instabilen Moment entgegenwirkt und damit zur Fahrsicherheit beiträgt. Beim SL 500 war das ESP auf Wunsch erhältlich, beim Zwölfzylinder gehörte es seither zur Serienausstattung.
Ab Juni 1996 war das neue Automatikgetriebe mit elektronischer Steuerung auch für die Sechszylindermodelle SL 280 und SL 320 lieferbar – bei der 2,8-l-Variante auf Wunsch, beim SL 320 dagegen als Serienausstattung. Ab Dezember 1996 konnten die mit diesem Getriebe bestückten Sechszylinder-SL-Typen auch mit dem Fahrdynamik-System ESP ausgestattet werden. Gleichzeitig kam als Weltneuheit eine weitere Verbesserung zum Einsatz, die ebenfalls der aktiven Sicherheit dient: der Bremsassistent, der ab Dezember 1996 serienmäßig in alle Modelle der Baureihen 129 und 140 eingebaut wurde. Der Bremsassistent BAS ist in der Lage, Notbremsungen zu erkennen und bei Bedarf automatisch und in kürzerer Zeit als bisher die maximale Bremskraftunterstützung aufzubauen. Anfang April 1998 wurde das Elektronische Stabilitäts-Programm bei den Modelle SL 500 und SL 60 AMG in den serienmäßigen Ausstattungsumfang übernommen.
Die zweite Modellpflege
Ende April 1998 präsentierte sich auf dem Turiner Automobilsalon ein aktualisiertes SL-Typenprogramm mit neuentwickelten Motoren und leicht überarbeitetem Design. Zu den wichtigsten Maßnahmen im Rahmen dieser Modellpflege gehörte die Einführung der neuen V-Motorengeneration mit sechs sowie acht Zylindern, die nun auch im SL die Reihensechszylinder der Baureihe M104 und das V8-Aggregat der Baureihe M119 ablöste. Dank Dreiventiltechnik und Doppelzündung verbrauchten die neuen Triebwerke bis zu zehn Prozent weniger Kraftstoff. Das Topmodell SL 600 verfügte auch weiterhin über den Zwölfzylindermotor M120. Der SL 60 AMG entfiel im Rahmen der Modellpflege und war seit Juni 1998 nicht mehr lieferbar.
Das Design des SL wurde erneut dezent modifiziert: eine leicht veränderte Heckpartie, wo sich die nunmehr monochromatischen Deckgläser der Rückleuchten mit nur noch drei Stegen präsentieren, eine neue ovale Endrohrblende der Auspuffanlage und eine Anpassung am Stoßfänger. Runde Formen dominierten auch bei den neuen Außenspiegeln, die dem SLK-Design angepaßt worden waren und das wichtigste äußere Erkennungsmerkmal der modellgepflegten Typen darstellten. Türgriffe und Karosserie-Anbauteile erschienen bei den neuen SL-Modellen hochglänzend in Wagenfarbe lackiert. Modifiziert wurden auch Größe und Design der Räder: Die modellgepflegten SL-Typen waren serienmäßig mit neugestalteten Fünfloch-Leichtmetallrädern und Reifen der Dimension 245/45 ZR 17 ausgerüstet.
Die neuen AMG-Modelle
Im Frühjahr 1999 ergänzten zwei besonders leistungsstarke AMG-Modelle die Typenpalette der Baureihe 129: Der SL 55 AMG war mit einem 260 kW (354 PS) starken V8-Motor ausgerüstet, während das V12-Aggregat des SL 73 AMG sogar 386 kW (525 PS) bei einem maximalen Drehmoment von 750 Nm mobilisierte. Die Höchstgeschwindigkeit der beiden Topmodelle war zwar ebenfalls elektronisch auf 250 km/h limitiert, die Begrenzung konnte auf Wunsch des Kunden aber auch aufgehoben werden.
Im August 1999 wurde das Elektronische Stabilitätsprogramm ESP auch bei den beiden Sechszylindertypen SL 280 und SL 320 Bestandteil der Serienausstattung. Zwei Jahre später, im Juli 2001, feierte der SL 500 als erstes Modell der neuen SL-Baureihe R230 Weltpremiere. Im gleichen Monat lief im Werk Bremen das letzte von insgesamt 204.940 Exemplaren des R129 vom Band. Damit war der erste in Bremen gebaute SL hinsichtlich der Gesamtstückzahl nicht ganz so erfolgreich wie sein Vorgänger, der mit 237.287 Fahrzeugen nach wie vor den Rekord hält; im Vergleich der durchschnittlichen Jahresproduktion liegt dagegen der R129 mit etwa 16.500 Einheiten weit an der Spitze. Erfolgreichstes Modell der Baureihe R 129 wurde die mit dem Vierventil-V8-Motor M119 ausgerüstete 5-ltr-Variante, von der im Zeitraum 1988 bis 1998 insgesamt 79.827 Exemplare entstanden. Die bei weitem seltenste Ausführung war der SL 280 mit V6-Motor, der ab 1998 als Einsteigermodell der Baureihe fungierte und nur 1704mal vom Band lief.
Letzte Änderung an dieser Seite: 16. Nov 2021 20:11:15 Uhr (Oliver Hartwich)